Dr. Bastian Schönemeier und Manuela Friesdorf leiten das medizinische und pflegerische Team der zentralen Notaufnahme und geben einen kleinen Blick hinter die Kulissen dieser besonderen Abteilung.
Im ersten Moment ist es ruhig in der zentralen Notaufnahme des Clemis. Keine Patienten sind auf den Gängen zu sehen. Das Team bespricht sich in einer regen Betriebsamkeit. Doch dieser Eindruck kann täuschen und sich innerhalb von Sekunden verändern. Dann, wenn ein Rettungswagen vor der Glastür einrollt und den nächsten Patienten bringt. Welcher Notfall dann gleich von den Einsatzkräften durch die Tür geschoben wird, ist ungewiss.
„Jeder Tag ist eine neue Herausforderung“, weiß Manuela Friesdorf, die als Abteilungsleitung seit einigen Monaten für das 29-köpfige Team an Pflegekräften verantwortlich ist. Gemeinsam decken sie die pflegerische Betreuung der ZPA, also der Notaufnahme sowie des ambulanten Sprechstundenmanagements, ab. „Die Arbeit bei uns ist durch ein bedingt planbares Arbeitsaufkommen mit hohen Arbeitsspitzen gekennzeichnet, die höchste Anforderungen an die physische und psychische Belastbarkeit stellen“, erzählt Manuela Friesdorf, die bereits seit mehr als zwanzig Jahren in diesem Berufsumfeld tätig ist. „Der Notaufnahmebereich gehört als zentrale Organisationseinheit nicht umsonst zu den stressbelasteten Arbeitsbereichen einer Klinik. Als Schnittstelle zwischen präklinischem und klinischem Versorgungsbereich stellt sich alle Beteiligten jeden Tag aufs Neue vor große Herausforderungen, die nur im Team gut zu meistern sind.“
Auch Bastian Schönemeier weiß als ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme um die verantwortungsvolle Aufgabe dieser Abteilung. Seit gut einem Jahr ist er für die medizinische Versorgung von Notfallpatienten zusammen im Team aus chirurgischen und internistischen Assistenz- und Fachärzten verantwortlich.
„Die Notaufnahme ist die Schnittstelle von extrahospitaler und intrahospitaler Medizin und hat mit allen Abteilungen des Hauses Berührungspunkte. Wir arbeiten hier in der Notaufnahme interdisziplinär und sehen ein großes Spektrum unterschiedlichster Erkrankungen, insbesondere aus dem Bereich der Inneren Medizin und Abdominalchirugie. Das macht unseren Arbeitsalltag so spannend und ist herausfordernd zugleich, sagt er. „Wichtig ist mir eine gute Initialdiagnostik, um die zugrundeliegende Akuterkrankung und deren Schwere zu erkennen und die Patienten so schnell auf den richtigen Behandlungspfad zu führen. Das ist wichtig für die Genese der Patienten und den Betrieb des gesamten Hauses. Denn wenn die medizinischen Weichen für die Behandlung richtig gestellt sind, kann das einen erheblichen Effekt auf die Verweildauer von Patienten haben.“
Bastian Schönemeier arbeitet, ebenso wie Manuela Friesdorf, sehr eng mit dem Team zusammen und ist bei Notfällen auch noch selbst im Einsatz. „Das halte ich für wichtig, um den gesamten Ablauf zu verstehen, evtl. Probleme zu erkennen, Ideen zur Verbesserung zu entwickeln, aber auch die Stimmung im Team mitzubekommen, und, um selbst nicht rauszukommen“, sagt er. So kann er gleichzeitig die Kolleginnen und Kollegen mit seiner Erfahrung unterstützen und eine gewisse Weiterbildung direkt am Patientenbett betreiben. Er und Manuela Friesdorf legen viel Wert auf eine kontinuierliche Entwicklung des Notfall-Teams. „Die Kolleginnen und Kollegen in unserer Notfall-Abteilung arbeiten gerne in diesem Bereich. Das muss man erhalten“, sind sich beide einig.